Julia Dankers konnte mich ja schon zweimal wirklich überzeugen, erst mit „Herzkasper“, dann mit „Herztanz“. Jetzt hat mit „Herztour“ auch der dritte Teil dieser losen Reihe den Weg in mein Bücherregal gefunden. Und auch dieser konnte mich erneut in seinen Bann ziehen mit seinen skurril-sympathischen Charakteren, die sich in eine unmögliche Situation nach der anderen manövrieren.
In diesem Roman spielen Lea und Jojo die Hauptrollen. Beide sind schon aus den vorherigen Büchern bekannten, zumindest haben sie alle beide Verbindungen zu den Protagonistinnen der ersten zwei Bücher, Mira, Lana, Jessi, Leo und Co. Ich muss zugeben, ich hatte anfangs große Probleme Lea und Jojo einzuordnen und es hat fast bis zur Hälfte der Geschichte gedauert, bis mir wirklich klar wurde, wo sie hingehören – eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse aus Band 1 und 2 wäre dabei vielleicht hilfreich gewesen.
Dankers skurril-sympathische Charaktere werden langsam älter und damit auch immer etwas erwachsener, aber angekommen sind sie noch nicht alle, weshalb sich Jojo auf die Reise nach Irgendwo begibt. Jojo konnte mich von Anfang an begeistern, zu ihr hatte ich direkt einen Draht, mit Lea hingegen habe ich mich ziemlich schwer getan. Auch Magda, die ja seit „Herzkasper“ immer wieder für Chaos und Katastrophen sorgt und irgendwo im Hintergrund rumdümpelt, blieb relativ blass, obwohl sie diesmal eine deutlich zentralere Rolle hat.
Trotzdem fand ich „Herztour“ wirklich gut, es geht diesmal zwar auch um die Liebe, vor allem aber um die Suche nach etwas. Dabei landen nicht nur Jojo und Lea und eben auch Magda in Kalifornien an der Ostsee, sondern auch Frau Meier, die die eh schon turbulente Reise der drei (nicht ganz freiwilligen Reisegefährten) nochmal gehörig aufmischt. Jede der Frauen ist unterwegs, auf der Suche nach irgendwas und auf der Reise nach irgendwo und daraus wird eine Geschichte, mit der sich wohl jeder Leser auf irgendeiner Ebene identifizieren kann.
Alles in allem hat Julia Dankers mit „Herztour“ einen würdigen Nachfolger für „Herzkasper“ und „Herztanz“ geschrieben, der den Leser zwar mit schon bekannten Charakteren konfrontiert, diesmal allerdings nicht in Buxtehude spielt. Dieses Road Movie in Romanform nimmt den Leser mit auf diese Reise, die voller Humor aber auch Angst und dem einen oder anderen Knistern steckt. Zusammen mit den ebenso skurrilen wie sympathischen Charakteren ergibt das eine ganz, ganz dicke Leseempfehlung! 😉