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Vorabrezension ~
„Chilling Effect“ von Valerie Valdes erscheint am 17. September 2019
Eva ist Kapitänin ihres eigenen Raumschiffs und liefert gemeinsam mit ihrer Crew Sachen quer durch die Galaxie. Reich wird sie damit zwar nicht, aber zumindest kann Eva selbst entscheiden, welche Jobs sie annimmt. Zumindest bis ihre Schwester entführt wird und Eva für die Entführer Dinge erledigen soll – ohne ihrer Crew die Gründe für die zunehmend riskanten Trips zu erklären.
Ich mochte „Chilling Effect“ total! Die Geschichte ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Es gibt sehr, sehr viel Action, immer wieder mal kleinere und größere Überraschungen, die die Spannung aufrechterhalten, und eine Prise Romantik, die aber zum Glück eher nebensächlich ist. Auch das Tempo des Romans hat mir ganz gut gefallen, es gibt kaum Längen und nur zum Ende hin, hatte ich das Gefühl, dass plötzlich alles etwas schnell geht – da aber auch einiges offen bleibt und es wohl einen zweiten Band geben wird, ist das trotzdem noch okay gewesen. Valerie Valdes‘ Schreibstil fand ich sehr angenehm zu lesen, nur mein Spanisch war nicht ganz ausreichend, um jeden Fluch, den Protagonistin Eva so von sich gibt, zu verstehen. Fußnoten zu den spanischen Abschnitten, die sich in Überschriften und Dialogen finden, sind zwar nicht notwendig, wären für manche Leser aber vielleicht hilfreich. Trotzdem, an sich war „Chilling Effect“ sehr angenehm zu lesen, sowohl was die Sprache als auch den Lesefluss anging.
Dazu kommen tolle Charaktere. Es wimmelt nur so vor Aliens und vielfältigen menschlichen Figuren. Diversität wird ganz selbstverständlich in die Geschichte eingebaut und Eva und die Crew der La Sirena Negra sind super: Protagonistin Eva ist Ende 30 und hat eine Vergangenheit, auf die sie nicht wirklich stolz ist. Gemeinsam mit ihrer Crew und Wahlfamilie hat sie sich ein neues Leben aufgebaut, das sie nun irgendwie zusammenhalten muss, während alles den Bach runtergeht. Evas Crew ist total faszinierend und besteht aus vier Leuten: Vakar, der Ingenieur der Crew und das einzige Alien an Bord. Pink, aka Dr. Rebecca Jones, Evas beste Freundin, die auch kein Problem damit hat, ihr ins Gewissen zu reden, wenn Eva Mist baut (und das tut sie nicht gerade selten). Leroy, einen ehemaligen Soldaten mit PTSD, der nun die Güter, die die Crew transportiert, verwaltet. Und Min, die Pilotin, über die ich wirklich gerne mehr gewusst hätte – wie funktioniert ihre Verbindung mit dem Schiff?
Und das ist auch genau das eine, große Problem mit „Chilling Effect“: Es mangelt total an Details. Das Worldbuilding ist so gut wie nicht vorhanden, vieles rund um Eva (und erst recht ihre Crew) bleibt unklar und visuelle Beschreibungen sind eher spärlich gesät – was vor allem am alien love interest auffällt, dessen Aussehen ich mir bis zum Ende nicht so richtig vorstellen konnte. Während des Lesens ist mir das tatsächlich gar nicht so aufgefallen, dafür ist die Geschichte zu schnell, zu actionreich, aber wenn es dann mal einen Moment zum Durchatmen gibt oder eben spätestens nachdem das Buch beendet ist, fällt es halt doch sehr auf, dass Valdes mit Hintergrundinfos jeglicher Art oft eher knauserig ist.
Aber trotz des einen Kritikpunkts hatte ich meinen Spaß mit Valerie Valdes‘ „Chilling Effect“ und freue mich jetzt schon sehr auf den zweiten Teil dieser bislang noch titellosen Serie. Ich würde mir sehr wünschen, dass es im Rahmen der Fortsetzung mehr Background zu den Charakteren und zur Welt gibt. Und natürlich weiterhin jede Menge Action und Abenteuer, bei der die Romantik eine angenehme Nebenrolle übernimmt. Von mir gibt es daher ziemlich gute vier von fünf Herzen für „Chilling Effect“ und eine klare Empfehlung für alle, die Action geladene Stories lieben, in denen es auch Grauzonen zwischen Gut und Böse gibt.
Für Fans von…
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