Wilson, G. Willow und Adrian Alphona: Ms. Marvel Vol. 1: No Normal

Mich ikonnte die neue Ms. Marvel mit diesem Auftakt definitiv begeistern und ich werde Kamalas Geschichte auf jeden Fall weiter verfolgen!

Mein erster Superhelden-Comic! Oder eher erste Superhelden Graphic Novel? Ich bin mir da bei Sammelausgaben von Comics nie so sicher 😀 Auf jeden Fall ist „Ms. Marvel Vol. 1: No Normal“ von G. Willow Wilson und Adrian Alphona mein erstes Superhelden-irgendwas und ich bin durchaus begeistert.

Kamala Khan ist Tochter pakistanischer Muslime und in Jersey City zuhause. Für sie stellt sich jeden Tag wieder die Frage nach der eigenen Identität, dem Balanceakt zwischen dem kulturellen und religiösen Erbe ihrer Familie und der Kultur ihrer neuen Heimat, in der sie und ihre Freunde leben. Sie ist Pakistanerin, Amerikanerin, Muslima, Nerd und Superheldenfan und vor allem ist sie ein Teenager und weiß einfach nicht so recht, wer sie sein will. Ich persönlich fand Kamala ausgesprochen sympathisch, es gibt einfach so viele realistische Facetten an ihr, dass wohl fast jeder etwas finden kann, bei dem er mit ihr mitfühlt. Allerdings ist Kamala auch der einzige wirklich ausgereifte Charakter, die anderen Figuren, inklusive ihrer Familie und Freunde, bleiben blasse – und durchgehend ziemlich klischeehafte – Skizzen.

Auch die Cultur Clash Thematik hat mir persönlich sehr gut gefallen, ich fand es toll, dass dadurch etwas mehr Vielfalt zustande kommt. Der ganze Religionsapsket hat mich im Vorhinein ehrlich gesagt etwas skeptisch werden lassen, nicht weil Kamala Muslima ist, sondern weil ich religiösen Themen immer und ausnahmslos erstmal skeptisch gegenüber stehe – um nicht zu sagen, dass ich sie eigentlich absolut verabscheue und schrecklich nervtötend finde. Aber in diesem Fall ist Kamalas Religion einfach eine der vielen Facetten ihres kulturellen Hintergrunds, nicht mehr und nicht weniger (wobei ich gerade hier die Klischeehaftigkeit einiger Figuren fast grenzwertig fand).

Handlungstechnisch passiert, um es mal ganz krass zu sagen, eigentlich nichts. Vol. 1 hat zwar einen kleineren Konflikt, aber so wirklich weit her ist es hier mit den Bösewichten nicht, der Fokus liegt ganz klar auf Kamala, ihren neu erworbenen Superkräften und ihrem ganzen Kampf damit, sich selbst zu finden. Ich fand das nicht wirklich schlimm, denn so werden einem Kamala und ihr Hintergrund wenigstens ausführlich näher gebracht, aber in Vol. 2 sollte es dann doch schon etwas mehr zur Sache gehen.

Das Artwork fand ich persönlich gut, wenn auch hier und da etwas unübersichtlich. Aber an sich hat mir der Stil von Adrian Alphona sehr gut gefallen, die Panels bringen sowohl kleinteiligere Szenen, Mimik und Gestik und damit die Emotionen der Figuren (vor allem natürlich Kamala, der Rest der Figuren ist, wie schon gesagt, mehr Deko als sonst was) sehr ausdrucksstark rüber, als auch die – wenigen – Actionszenen.

Alles in allem konnte die neue „Ms. Marvel“ mich mit diesem Auftakt definitiv begeistern und ich werde Kamalas Geschichte auf jeden Fall weiter verfolgen und mir demnächst Vol. 2 und folgende zulegen 😉

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