Comics kurzgefasst #2

Willkommen zurück zum zweiten „Comics kurzgefasst“-Beitrag! Zuerst einmal möchte ich mich herzlich für das Feedback zum ersten Post bedanken und freue mich wirklich sehr, dass der Beitrag so gut ankam ☺ Ich hoffe, dieser zweite Post kann euch ebenfalls begeistern!

Willkommen zurück zum zweiten „Comics kurzgefasst“-Beitrag! Zuerst einmal möchte ich mich herzlich für das Feedback zum ersten Post bedanken und freue mich wirklich sehr, dass der Beitrag so gut ankam ☺ Ich hoffe, dieser zweite Post kann euch ebenfalls begeistern! Heute geht es um Comics, in denen f/f Romanzen eine Rolle spielen. Ja, „Heavy Vinyl“ und „Zodiac Starforce“ und (zumindest ein bisschen) auch „Spell on Wheels“ hätten hier ebenfalls gepasst, aber die kamen ja schon dran ? Hier also fünf neue tolle Comics!

Frauen, die Frauen lieben

Space Battle Lunchtime Vol. 1: Lights, Camera, Snacktion!

von Natalie Riess

Es ist so cute! „Space Battle Lunchtime Vol. 1: Lights, Camera, Snacktion!“ von Natalie Riess ist ein lustiger, bunter und rundrum unterhaltsamer Comic über eine Kochshow im Weltall, an der auch die menschliche Bäckerin Peony – zu ihrer eigenen Überraschung – teilnimmt. Die Geschichte ist rasant, voller schräger Aliens und einer zuckersüßen queeren Romanze. Der kunterbunte Cartoon-Style der Illustrationen passt da hervorragend zu!

Ein besonderes Highlight waren für mich auch die Texte, die sich nicht nur gut und flüssig lesen, sondern auch immer wieder mit hilarious food puns überzeugen können. Und Peony ist super! Sie war mir sofort sympathisch und outet sich schnell als wirklich starke Figur, die sich immer wieder aufs neue unerwarteten Herausforderungen stellt und über sich hinauswächst.

Alles in allem ist „Space Battel Lunchtime“ ein Comic, der einfach gute Laune macht. Die Optik passt, die Story ist schnell und reich an Action und die Charaktere sind faszinierend – und zwar alle von ihnen, egal ob sympathisch oder nicht. Aber Vorsicht: Volume 1 endet mit einem bösen Cliffhanger!

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Enthält Space Battle Lunchtime Issue #1 – #4

Bingo Love

von Tee Franklin (Story), Jenn St. Onge (Art) und Joy San (Colors)

„Bingo Love“ ist der dieswöchige SF/F-freie Comic – nach „Heavy Vinyl Vol. 1“ letzte Woche, ist es heute der einzige, der ohne phantastische Elemente daherkommt. Dafür enthält er aber eine wirklich großartige Liebesgeschichte.

Es ist die Geschichte von Hazel und Mari, die sich 1963 beim Bingo kennen lernen, Freunde werden, sich verlieben, von ihren Eltern getrennt werden und sich Jahre (und ein halbes Leben) später in der selben Bingohalle wiedertreffen.

Dummerweise konnte mich der Comic trotzdem nicht recht überzeugen, denn so vielversprechend die Story auch ist und so schön ich die Illustrationen fand: Die Umsetzung ist teilweise wirklich nicht gut. Die Texte sind an einigen Stellen ziemlich holprig und das Storytelling hat diverse Schwächen.

„Bingo Love“ von Tee Franklin ist ein niedlicher Comic, der wichtige Themen wie Homophobie (früher und heute) aber auch Demenz aufgreift und sehr gut damit umgeht. Leider gibt es ebenso viele Dinge, an denen der Comic scheitert bzw. die wesentlich besser hätten dargestellt werden können, z.B. Hazels Umgang mit ihrem Mann und Kindern. Die Charaktere werden irgendwann ausgesprochen unsympathisch und die Geschichte verliert ihren Charme. Hätte man definitiv besser machen können!

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Enthält Bingo Love Complete Story

Moonstruck Vol. 1: Magic to Brew

von Grace Ellis (Story), Shae Beagle (Art), Kate Leth (PMS Art) und Caitlin Quirk (Colors)

Chubby werewolf love! Anxious chubby werewolf love! ? Es gibt natürlich auch noch eine Story darüberhinaus und jede Menge andere mythologisch-fantastische und queere Charaktere, aber sagt „anxious chubby werewolf love“ nicht eigentlich schon alles, was man wissen muss?!

Die Tatsache, dass sie ein Werwolf ist, ist für Julie kein Anlass zur Freude, ganz im Gegenteil. Sie kommt damit ganz schlecht klar und auch wenn ich Charaktere mit anxiety immer großartig finde, hätte ich mir hier etwas mehr Hintergrundinfos gewünscht, damit Julies teils schon sehr extreme Reaktionen nachvollziehbarer werden.

Insgesamt ist der Comic randvoll mit phantastischen und rundum diversen Charakteren und Elementen, Freundschaft und Romantik spielen wichtige Rollen (Julies Girlfriend ist awesome!), es geht u.a. um anxiety und body disphoria und überhaupt hat „Moonstruck“ einfach unglaublich viel Potential. Dazu sieht das alles auch noch richtig toll aus und wenn Volume 2 dann einen etwas geordneteren Plot hat und hier und da mal ein bisschen weiter in die Tiefe geht, dann hat die Reihe großes Lieblingscomic-Potential!

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Enthält Moonstruck Issue #1 – #5

Heathen Vol. 1

von Natasha Alterici (Story, Art & Colors) und Rachel Deering (Letters)

Wikinger! Oder genauer gesagt eine Wikingerin! Eine lesbische Wikingerin, die loszieht, um Walküre Brynhild von Odins Fluch zu befreien. Ich gebe zu, ich habe mir „Heathen“ nicht selbst gekauft und war mir auch absolut nicht sicher, was ich davon halten soll. Bin ich mir eigentlich immer noch nicht.

Der Comic war … nicht schlecht? Er fällt im Vergleich zu den anderen hier etwas aus der Reihe, weil eine f/f-Romanze (oder eher ein Kuss) zwar Auslöser der Handlung ist, danach aber keine aktive f/f-Beziehung mehr auftaucht – zumindest im ersten Volume. Die Handlung selbst ist etwas abgedreht und irgendwie all over the place, obwohl das Ziel eigentlich klar ist. Ich bin aber zugegebenermaßen neugierig, wie es weitergeht.

Ein paar Probleme hatte ich mit der Optik. Warum zum Teufel rennt jeder zweite Wikinger mit nacktem Oberkörper bzw. bei den Damen im Bikini-Oberteil rum? Irgendwo im Norden Skandinaviens? Vor allem wenn man bedenkt, dass z.B. der gehörnte Helm von Protagonistin Aydis eine relevante Background-Story hat. Warum müssen die Outfits dann sonst so seltsam sein? Oder sind die wirklich dermaßen unterbekleidet durch die Gegend gewandelt?

„Heathen Vol. 1“ ist ein Comic, an den ich ohne große Erwartungen gegangen bin, der mich zum Teil überraschen konnte – der teils sehr grobe Zeichenstil ist z.B. eigentlich gar nicht mein Ding, hat mir hier aber gut gefallen -, teils aber auch genervt hat – Aydis wird definitiv nicht zu meinem Lieblingscharakter und die Sache mit den Outfits hat mich einfach gestört. Trotzdem fand ich den Comic insgesamt faszinierend und werde mir wohl auch die, Ende des Monats erscheinende, zweite Volume holen.

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Enthält Heathen Issue #1 – #4

The Infinite Loop Vol. 1

von Pierrick Colinet (Story & Letters) und Elsa Charretier (Art & Colors)

Ich habe keine Ahnung, was ich von „The Infinite Loop Vol. 1“ erwartet habe. Ich bin mir auch nicht mehr sicher, warum ich es mir gekauft habe. Wahrscheinlich wegen der T-Rex-Szene. Und weil ich das Artwork von Elsa Charretier wirklich schön finde. Auch wenn ich selbst bei schönem Artwork auf explicit scenes hätte verzichten können.

Dummerweise sind die hübschen Bilder, das Zeitreisen und der T-Rex nur Kulisse für eine Story, die schnell ins Absurde ausläuft und deren Plot sich völlig verfranzt. Zeitlinien treffen auf einander, es wird freizügig mit Wissenschaftsgeschwurbel um sich geworfen und irgendwie gibt es die Protagonistin nachher in dutzendfacher Ausführung.

Die Idee hinter diesem Comic war so vielversprechend, der Zeichenstil so schön, aber die Art, auf die sich die Geschichte entwickelt? Meiner Meinung nach heilloses Chaos. Ich weiß nicht, ob ich den Comic weiterlesen soll, in der Hoffnung, dass es doch alles wieder besser wird, oder nach dieser Volume aufgebe, weil ich die Story eh nicht mehr durchblicke …

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Enthält The Infinite Loop Issue #1 – #6

Und das war’s schon wieder! Der zweite „Comics kurzgefasst“ Beitrag ist rum und ich habe euch damit insgesamt 10 Comics mit einer durchschnittlichen Bewertung von 3,9 ? vorgestellt. Ich hoffe, es war etwas für euch dabei und würde mich natürlich über Feedback freuen! Nächste Woche geht es weiter mit einer bunten Mischung erster Volumes, von Superhelden, über Detektive bis hin zu Köchen.

P.S.: Ich möchte mich nochmal ganz herzlich bei allen bedanken, die „Comics kurzgefasst #1“ gelesen haben und vor allem natürlich bei denen, die auch einen Kommentar da gelassen haben. Leider bin ich in den letzten Tagen auch aus gesundheitlichen Gründen nicht wirklich online gewesen und deshalb nicht zum Antworten gekommen. Und da ich beschlossen habe, mich für den Rest der Woche mal in Internetabstinenz zu üben, wird es so schnell auch keine Antworten geben. Ein dickes Sorry dafür, es liegt nicht daran, dass ich mich nicht über eure Kommentare freue (ganz im Gegenteil), sondern ich einfach offline bin. Sobald ich wieder online bin, gibt es natürlich auch Antworten ? Und bis dahin: Habt eine schöne Rest-Woche und passt bei dem Wetter gut auf euch auf!

3 Kommentare

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Hach, Bingo Love hat mich total neugierig gemacht und hat mir auch optisch gefallen. Aber die von dir genannten Schwachstellen haben den Comic jetzt doch erst einmal wieder von der Liste gestrichen. Unsympathische Charaktere schrecken mich etwas ab. (Nicht, dass Protagonisten grundsätzlich sympathisch sein müssen – auch Egoisten, Egozentriker, Einzelgänger, Fieslinge können spannende Protagonisten sein, mit denen ich mitfieber. Aber Figuren, die eigentlich die Empathie der Leser*innen wecken sollen, sollten nicht zu unsympathisch sein.)

Doch halb so wild: Ich hab schließlich noch genug Tipps aus deiner letzten Woche, denen ich mich widmen „muss“ (möchte). 🙂

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