O’Neill, Katie: Princess Princess Ever After

Sooo niedlich! Katie O’Neills „Princess Princess Ever After“ – eine Geschichte über zwei Prinzessinnen, die sich gegenseitig/selbst retten und ineinander verlieben – ist einfach so niedlich!

Sooo niedlich! Katie O’Neills „Princess Princess Ever After“ – eine Geschichte über zwei Prinzessinnen, die sich gegenseitig/selbst retten und ineinander verlieben – ist einfach so niedlich! Aufmerksam geworden bin ich auf diese Graphic Novel zuerst auf Autostraddle, als ich deren „Drawn to Comics“ Kategorie auf der Suche nach interessanten Comics von vorne nach hinten durchgesucht habe – „Princess Princess Ever After“ war einer der 2014 Autostraddle Comic and Sequential Art Awards Gewinner (zu den anderen gehörten u.a. „Ms Marvel“ und „Lumberjanes“). Und weil die Graphic Novel einfach süß aussah und die Besprechung auf Autostraddle auch super klang, habe ich prompt die komplette Graphic Novel gelesen – das kann man nämlich auf der Website der Autorin tun. Und weil die Geschichte so toll war, habe ich sie kurzerhand als gedruckte Version bestellt, als ich gesehen habe, dass „Princess Princess Ever After“ von Oni Press verlegt wurde. Zuerst als Weihnachtsgeschenk, dann noch eine zusätzliche Ausgabe für mein Bücherregal ?

Aber warum ist „Princess Princess Ever After“ so großartig? Ganz einfach, weil Katie O’Neill auf diese nicht mal 60 Seiten alles gepackt hat, was ich mir als Kind in einem Märchen gewünscht hätte: Zwei großartige Prinzessinnen, die so gar nicht sind wie die hilflosen Dinger, die in Märchen von irgendwelchen dahergerittenen Prinzen gerettet werden und ihnen nach weniger als drei Worten Konversation hoffnungslos verfallen. Nicht, dass ich nicht trotzdem nach wie vor ein totaler Disney Fan und natürlich generell Märchen Fan bin, auch wenn die Prinzessinnen dort in 99% der Fälle alles andere als gute Vorbilder sind.

Amira und Sadie hingegen sind einfach anders. Sicher, Sadie sitzt ganz Rapunzel-like in einem Turm fest, hat aber eigentlich keine Lust mehr auf all die schwachsinnigen Rettungsversuche irgendwelcher dahergekommener Ritter und Prinzen und ist daher auch von ihrem neusten Möchtegern-Retter erstmal nicht besonders angetan. Nur dass Amira schnell eins klar stellt: Sie ist kein Prinz. Sie ist eine Prinzessin, mit Enterhaken und „kick-butt“ Haar, die keine Lust mehr hatte einfach nur zuhause herumzusitzen und auf ihren Prinzen zu warten und stattdessen selbst losgezogen ist, um Abenteuer zu erleben.

Zusätzlich zu der Schwert-schwingenden (aber nicht sinnlos auf alles einschlagenden), dunkelhäutigen Prinzessin mit der Militäruniform und den großartigen Haaren und der Kekse liebenden, schüchternen Prinzessin mit dem bauschigen Kleid und den „schweren Knochen“ gibt es noch einen Prinzen, den die beiden zwischendurch retten und der überhaupt keine Lust hat, den gewalttätigen, abenteuerlustigen Vorstellungen zu entsprechen, die sein Vater für ihn hat, und die tierischen Begleiter der beiden Prinzessinnen: Amiras Einhorn Celeste und Sadies Drache Oliver.

Zusammen erleben die fünf eine Reihe von Abenteuern, die schnell zeigen, was für unterschiedliche Charaktere Amira und Sadie sind, dass sie aber beide gut sind, genauso wie sie sind, und dass sie sich hervorragend ergänzen, gerade weil sie so verschieden sind und auch ganz andere Arten von Prinzessin sein wollen. Dazu kommt noch eine gute Prise Humor und ein ordentliches bisschen zuckersüße Gefühle zwischen den beiden Prinzessinnen und fertig ist eine wundervolle Märchen-Graphic Novel für jedes Alter. Es ist einfach genau die Art von Prinzessinnen-Geschichte, die ich als Kind gern gelesen hätte.

Alles in allem ist „Princess Princess Ever After“ von Katie O’Neill eine Graphic Novel, die ich jedem, der mal Prinzessin sein wollte, empfehlen kann. Die Geschichte ist humorvoll und niedlich, ohne zu kitschig zu sein und vor allem ohne diesen creepy Unterton, den die klassischen Märchen und deren Disney-Adaptionen bei genauerem Hinsehen eigentlich alle haben. Außerdem ist es eine Geschichte über zwei Prinzessinnen, die sich gegenseitig/selbst retten und ineinander verlieben und die zwei gänzlich unterschiedliche Charaktere sind, jede mit Stärken und Schwächen, beide total sympathisch. Eine ganz klare Empfehlung und ein dickes „Unbedingt lesen!“ gibt es daher für dieses Buch, zusammen mit vollen sechs Sternen ?

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