[Leading Ladies] She-Hulk

So, nachdem der Blog endlich wieder läuft und ich in der Zwischenzeit jede Menge neue Inhalte vorbereitet habe, geht es jetzt natürlich auch wieder mit den Leading Ladies weiter, yay! Nachdem der Post zu Ms. Marvel ja schon wieder einige Wochen her ist, gibt es heute etwas zu einer meiner liebsten Superheldinnen:

Jennifer Walters a.k.a. She-Hulk

Nach wie vielen Jahren verfallen Spoiler-Warnungen?
Jedenfalls: Civil War II Spoiler

Jennifer Walters ist die Cousine von Bruce Banner und hat ihm ihr grünes Alter-Ego zu verdanken: Als sie eine Bluttransfusion braucht und keine Konserven mit ihrem Bluttyp vorhanden sind, spendet Bruce sein radioaktives Blut und Jen wird zu She-Hulk. Nach einigen Abenteuern schafft Jen es die Kontrolle über ihr grünes Alter-Ego zu behalten und beschließt permanent in ihrer She-Hulk Form zu bleiben. Es folgen diverse Stints als Mitglied der Avengers und Fantastic Four sowie eine Reihe an Soloabenteuern und parallel dazu natürlich immer Jens Arbeit als Anwältin.

Im Gegensatz zu Ms. Marvel ist She-Hulk also eine Heldin mit langer Vorgeschichte – immerhin gibt es sie schon seit 1980. Immer noch recht jung im Vergleich zu anderen Marvel-Figuren, aber trotzdem sind das mittlerweile fast 40 Jahre und damit hat Jen verdammt viel erlebt. Da ich aber beim besten Willen nicht mit 80er Jahre Comics anfangen wollte, habe ich lange hin und herüberlebt, mit welchem neueren She-Hulk Run ich anfangen wollte. Mir wurde mehrfach der Run von Charles Soule, beginnend mit „She-Hulk: Law and Disorder„, nahegelegt, aber ein kurzer Blick hat gereicht, um mir zu zeigen, dass ich mit dem Artwork nicht warm werde.

Damit blieb dann nur noch Mariko Tamakos „She-Hulk“ Run von 2016 und damit gibt es ab hier ein paar Spoiler für alle, die doch lieber früher in Jens Story einsteigen wollen. Die Comics schließen an die Civil War II Storyline an, das heißt Bruce ist tot, Jen wurde beinahe von Thanos getötet und lag im Koma. Nun ist sie zwar wieder unter den Lebenden, aber nicht länger grün – ihre Verwandlungen in ihr Alter-Ego sind plötzlich schmerzhaft und She-Hulk ist nicht nur grau statt grün sondern auch schwerer zu kontrollieren. Jens Welt ist Chaos, sie ist traumatisiert und aus ihrer starken, selbstsicheren She-Hulk Persona ist ein Monster geworden.

Auch wenn ich die grüne Version von She-Hulk großartig finde – die kenne ich immerhin aus diversen Comics wie „Patsy Walker a.k.a. Hellcat“ oder „A-Force“ –, was Mariko Tamako aus der Heldin macht, fand ich großartig. Die psychologischen Aspekte der in drei Volumes erzählten Geschichte waren spannend und meiner Meinung nach sehr gelungen umgesetzt. Man kriegt eine ganz andere Seite von Jen zu sehen und die She-Hulk Figur kriegt zusätzliche Tiefe.

Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass ich etwas zwiegespalten bin, was die Einsteigerfreundlichkeit der Comics angeht. Wer sich ein umfassenderes Bild von She-Hulk machen und Jen Walters, lawyer to the Marvel Universe, in Action erleben möchte, sollte vielleicht besser mit dem Run von Charles Soule beginnen. Aber auch wenn Mariko Tamakos She-Hulk so anders ist, der Comic fasst die Hintergründe für Jens PTSD nochmal gut zusammen und vor allem wird Jens Charakter, so sehr er sich auch im Vergleich zu älteren She-Hulk Auftritten ändert, wundervoll dargestellt.

Jen a.k.a. She-Hulk ist definitiv eine meiner liebsten Heldinnen aus dem Marvel Universum und ich wünschte, es gäbe mehr aktuelle Comics mit ihr als Titelheldin. Da das aber leider nicht der Fall ist, bleibe ich dabei und empfehle den Run von Mariko Tamako und lege allen, die die Figur interessiert, ans Herz sich nach weiteren Reihen, in denen die Anwältin eine Rolle spielt, umzuschauen – es lohnt sich!


Wo ich angefangen habe: She-Hulk von Mariko Tamaki (2016 – 2018, 3 Volumes)


Interessieren euch Storylines, die sich mehr um das drehen, was im Inneren eines Charakters vorgeht, als um pure Action?


Die großartigen Illustrationen, die ihr auf den Fotos seht, sind übrigens aus den beiden Büchern „Marvel: Powers of a Girl“ und „Marvel: Fearless and Fantastic!„, zu denen ich jeweils schon eine Rezension hier auf dem Blog veröffentlicht habe.

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