Dankers, Julia: Herzkasper

Ich habe Julia Dankers „Herzkasper“ innerhalb von 2,5 Stunden durchgelesen, es ist also erwiesenermaßen ganz hervorragend zu lesen 😉

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich schon so richtig gefreut. Während der allmonatlichen Suche nach Neuerscheinungen bin ich auf „Herztanz“ von Julia Dankers gestoßen, dass irgendwann im Verlauf des Monats erscheinen wird und – eher zufällig – habe ich dann festgestellt, dass es noch einen ersten Band gibt, nämlich „Herzkasper“. Das hat heute Mittag dann auch seinen Weg in mein Bücherregal  gefunden und wurde prompt gelesen 😀

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive zweier gänzlich unterschiedlicher junger Frauen, Lana und Mira. Lana, 17, ist eine Zimtzicke, ein störisches, spätpubertäres Gör, während Mira mit ihren 22 Jahren zwar ziemlich „crazy“ drauf ist, aber trotzdem oft deutlich reifer wirkt. Die meiste Zeit sind die beiden Mädels wie Feuer und Wasser, bei jedem Treffen zwischen ihnen kommt es zu Reibereien und irgendwie scheinen sie in der jeweils anderen stets die Kratzbürste hervorzubringen.

Während ich einige Zeit gebraucht habe, um mit Lana warm zu werden, war mir Mira schnell sympathisch – vielleicht weil mir Lana einen Ticken zu jung war und sich erst im Laufe des Romans zu einer für mich ernst zunehmenden Figur entwickelt hat, während Mira mir von Anfang an deutlich näher war. Insgesamt sind aber sowohl die beiden Protagonistinnen als auch die Figuren in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis allesamt welche, die vor allem durch ihre glaubwürdigen – und sympathischen – Ecken und Kanten überzeugen können.

Etwas gewöhnungsbedürftig war zu Beginn auch der Schreibstil. Denn der ist sehr… direkt? Der Roman ist halt aus der Ich-Perspektive bzw. aus zwei Ich-Perspektiven erzählt und gibt die Gedanken und Gefühle der 17- und 22-jährigen Protagoistinnen ziemlich authentisch und ziemlich ungeschönt wieder. Das macht die Sprache teilweise halt sehr salopp, gerade bei Lana oftmals auch flapsig, was erstmal ein wenig ungewohnt ist, nachdem man sich aber einmal eingelesen hat, passt die Sprache ganz wunderbar.

Ich habe Julia Dankers „Herzkasper“ innerhalb von 2,5 Stunden durchgelesen, es ist also erwiesenermaßen ganz hervorragend zu lesen, die Figuren und die Situationen, die sie durchmachen sind ungewöhnlich und originell und wirken trotzdem authentisch und wie aus dem Leben gegriffen – wobei es mir hier und da, gerade in Bezug auf Lanas Verhalten etwas zu überzeichnet wirkte. Trotzdem ist dieser Roman ein toller Roman über die Liebe, das Erwachsenwerden, Coming Out, Familie und Freundschaften, den ich definitiv nur empfehlen kann! Und auf den zweiten Teil „Herztanz“ freue ich mich jetzt schon 😉

Oh, über das Cover habe ich mich übrigens doch noch etwas gewundert: „Herzkasper“ hat eine junge Frau mit rotem Irokesenschnitt, „Herztanz“ eine mit weißblonder Kurzhaarfrisur – und das passt irgendwie nicht so ganz. Denn Mira hat zwar einen Iro, aber blondes Haar und Jessi, die bereits in diesem Teil auftaucht und im nächsten dann eine der Hauptrollen übernimmt, hat zwar rosarotes Haar, aber, soweit ich mich erinnere, keinen Iro. Ob da vielleicht was durcheinander gewürfelt wurde? 😀

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