Feministische Essays: The Future is Female und Bad Feminist

Essays und ich … Das ist eine eher stressige Beziehung, geprägt von einigen wenigen Highlights und einer ganzen Menge eher qualvollen Texten. Trotzdem habe ich mich, unter anderem motiviert durch #WirLesenFrauen, dazu aufgerafft direkt zwei Essaysammlungen zu lesen:

Essays und ich … Das ist eine eher stressige Beziehung, geprägt von einigen wenigen Highlights und einer ganzen Menge eher qualvollen Texten. Trotzdem habe ich mich, unter anderem motiviert durch #WirLesenFrauen, dazu aufgerafft direkt zwei Essaysammlungen zu lesen: Zum einen „The Future is Female: Was Frauen über Feminismus denken“, das von Scarlet Curtis herausgegeben wurde und Texte vieler verschiedener Frauen enthält, und zum anderen Roxane Gays „Bad Feminist“. Beide Bücher waren … nicht uninteressant, aber auch nicht so ganz mein Ding.

„The Future is Female“ enthält um die 50 Texte verschiedener mehr oder weniger bekannter Frauen – in der deutschen Ausgabe sogar noch ein paar zusätzliche Texte u.a. von Katrin Bauerfeind und Karla Paul -, unterteilt in die Abschnitte Erleuchtung, Zorn, Freude, Zeit für ein bisschen Poesie, Aktion, Bildung, Lektüreempfehlung und Zu guter Letzt. Vor jedem Text steht der Name der Autorin und ein oder zwei Worte zu ihr (Journalistin, Aktivistin, Schauspielerin …) und da fing mein Problem schon an. Die meisten Frauen sagten mir einfach gar nichts und ich hätte mir statt der ein oder zwei Schlagworte eine Kurzbiographie in zwei oder drei Sätzen gewünscht, um sie und ihre Texte besser einordnen zu können. Dazu kommt, dass über die Hälfte der Frauen entweder Aktivistinnen oder Schauspielerinnen sind – hier hätte ich mir einfach mehr Vielfalt gewünscht.

Die meisten der Texte sind sehr persönlich, teilweise auch einfach nur anekdotisch, und manche sind Kurzgeschichten – und definitiv keine Essays. Aber so unterschiedlich die Texte von der Art her auch sind, haben sie ein großes Problem: Inhaltlich werden sie schnell ziemlich repetitiv. Für mich war die ganze Sammlung einfach nicht besonders gut zusammen gestellt. Die Reihenfolge der Texte war unstimmig und um ehrlich zu sein, auch die Inhalte und ihr Zusammenhang zum Feminismus waren mir teilweise nicht ganz klar. Für jeden wirklich guten Text gab es wenigstens einen, mit dem ich gar nichts anfangen konnte und mehrere, die kaum mehr als durchschnittlich waren. Insgesamt einfach kein guter Durchschnitt.

Mit „Bad Feminist“ konnte ich insgesamt zwar mehr anfangen, aber zu 100 % konnte es mich leider auch nicht überzeugen. Die Texte von Roxane Gay sind allesamt relativ leicht zugänglich und die Autorin nutzt oft Popkultur-Referenzen, um ihre Themen zu veranschaulichen. Das hat allerdings gleichzeitig das Problem mit sich gebracht, dass Texte, in denen die Autorin Beispiele nutzt, die mir so gar nichts gesagt haben, mich auch nicht wirklich begeistern konnten. Dazu kommt, dass Roxane Gay oft über sehr grundlegende Dinge schreibt, die einem, wenn man sich schon mal mit dem Thema Feminismus beschäftigt hat, längst bekannt sind. Das hat „Bad Feminist“ zwar nicht uninteressant gemacht, aber ein bisschen wirkte es halt wie ein Auffrischungskurs in Sachen Feminismus.

Ich habe das Buch zusammen mit Jennifer von Lesen in Leipzig und Elisa von Reisen, Bücher und Meer gelesen und musste bei jedem unserer Skype-Termine wieder feststellen, dass ich mich – ganz egal, wann ich den letzten Abschnitt des Buchs gelesen hatte – kaum noch dran erinnern konnte, worum genau es in den einzelnen Texten geht. Den Inhalt der Texte in jeweils ein oder zwei Sätzen zusammenzufassen, war unglaublich schwierig. Und ja, manche haben mich auch einfach nicht so sehr interessiert, aber im Großen und Ganzen waren die Texte halt schon ziemlich gut. Dass sie trotzdem selten einen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen haben, hat das Buch leider irgendwann etwas langweilig gemacht.

Insgesamt waren weder „The Future is Female“ noch Roxane Gays „Bad Feminist“ so wirklich mein Ding. Allerdings hat mir letzteres definitiv besser gefallen, die Texte waren konstanter und insgesamt auch interessanter. Letztendlich weiß ich aber bei keinem der beiden Bücher so recht ob und, wenn ja, wem ich sie empfehlen würde. Schade!


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